Wie ist das schlafen mit Querschnittslähmung?

Es gibt viel mehr zu beachten

Seit dem ich querschnittsgelähmt bin muss ich nachts beim schlafen auf so vieles achten, das ist manchmal echt kein Spaß mehr. Es gab in den letzten vier Jahren sehr viele schlaflose Nächte und ein paar Gründe dafür würde ich gerne mal nennen.
Normalerweise ist es doch so  dass wenn man schläft , ändert man unterbewusst im Schlaf von selber die Position damit der Druck sich auch mal verteilen kann damit keine Druckstelle am Körper entsteht. Weil ich mich nicht selber bewegen kann ist es sehr wichtig dass deswegen mein Körper mindestens  einmal in der Nacht gedreht wird.  
Meistens ist diese Schlafunterbrechung zwischen 3:00 Uhr und 5:00 Uhr. Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist aber ich habe um diese Uhrzeit ziemliche Probleme wieder einzuschlafen.
Je nachdem welcher Pfleger bei mir ist kann es manchmal schnell und angenehm funktionieren und ich bin in 5 Minuten auf die andere Seite gelagert worden, es war auch manchmal unangenehm und hat seine 20 Minuten gedauert.

Es ist so ein unangenehmes Gefühl jede Nacht aus dem Schlaf gerissen zu werden und dann wieder ewig zu brauchen um einzuschlafen. Viel zu oft mache ich mir über alles mögliche Gedanken und kann dann nicht mehr einschlafen..
Wenn ein neuer Pfleger bei mir ist, bei dem ich noch nicht das Vertrauen hatte dass er daran denkt mich Nachts zu lagern heißt es auch mal die ganze Nacht wach bleiben auch wenn am nächsten Tag Schule oder Arbeit gewesen ist.

Weil sollte das lagern vergessen und ich nicht gedreht werden, entstehen Druckstellen an meinem Körper und das dann größere Folgen für mich haben wird.

 

Lagerung

Mein Körper muss so gelagert sein das falls ich Spastik bekommen sollte, die Hände und Beine nicht aus der Position von den Kissen runter und am Ende auf meinen Körper rutschen und mir Druckstellen machen.

Ähnlich bei der Lagerung für die Beine. Da ich auf der Seite schlafe werden die Beine leicht angewinkelt und auf die Seite gedreht. Die kniee werden von einem schmalen länglichen Kissen auseinander gehalten damit die Beine nicht aufeinander liegen. Dabei muss man achten das falls ich eine Streck Spastik bekomme und das Bein sich streckt, der Körper weit genug nach hinten gelagert worden ist damit das Bein nicht aus dem Bett rutscht. Dies ist mir mal passiert und mein Fuß ist wie ein Anker gewesen und hat dafür gesorgt dass mein ganzer Körper sich dreht und ich am Ende aus dem Bett gefallen bin. 

Nachdem ich auf die Seite gedreht worden bin muss der Körper auch irgendwie halten damit er sich nicht auf den Rücken zurück dreht??

Dafür bekomme ich einen schmales längliches Kissen hinter meinen Rücken ungenau dies zu verhindern.

Weil 90° auf die Seite gedreht zu liegen nicht so angenehm ist (für mich jedenfalls) lasse ich meine untere Schulter ein wenig herausziehen. Ebenfalls reduziert man so die Gefahr eine Druckstelle auf der Schulter zu bekommen in dem sich der Druck  sich flächiger verteilen kann.

Um das zu unterstützen wird der Ellenbogen ein wenig weiter vom Körper weg gelagert. Der Arm wird geknickt und die Hand auf ein erhöhtes Kissen abgelegt. 

Der obere Arm wird nach vorne gelegt und ebenfalls durch ein oder zwei Kissen erhöht. 

 

Vor meinem Unfall bin ich ein absoluter Bauch und Seitenschläfer gewesen, auf dem Rücken einzuschlafen war einfach nicht möglich. Mittlerweile hat sich das durch die Situation geändert. Meistens lasse ich mich zum schlafen auf die linke Seite lagern, hauptsächlich weil ich es angenehmer finde mit dem Rücken zur Wand zu schlafen, andererseits hängt auf der linken Seite mein Fernseher mit dem ich abends oftmals noch Film oder Serie schaue.

Doch mittlerweile hat meine Schulter so viel an Muskeln abgenommen dass wenn ich jetzt nachts zu viel gedreht bin und zu lange auf einer Seite liege rote Druckstellen an den Schulter Knochen entstehen.

Wenn mein Rückenkissen das mir bei der Lagerung Nachts hilft weicher wird oder ein weg rutscht und mein Oberkörper sich auf den Rücken dreht verschließt sich meine Nase und ich bekomme nur schwer Luft wodurch ich meistens aufwache.

Da ich sowieso nicht so viel Kraft zu atmen habe lässt es mich nachts nicht schlafen und die Schlafprobleme halten mich wieder wach.

 

Druck

Wie bei allem was man tut, muss auch hier sehr darauf geachtet werden das keine Druckstellen entstehen. Das größte Problem ist das beim lagern Falten entstehen können die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu so einer Stelle werden können.  Durch richtiges Material der Überzüge für die Kissen, Decken und Bettbezüge kann dagegen jedoch sehr gut helfen. 

 

Temperatur
Ein weiteres ziemlich großes Problem ist die Temperatur (ich habe ja schon mal gesagt dass Temperatur ein ziemliches Problem bei querschnittsgelähmten ist). Wenn ich nachts zugedeckt werde muss darauf geachtet werden dass meine Füße nicht zugedeckt sind, da dort die ganze Hitze ableitet wird. Also sobald jemand vergessen sollte die Füße auf zu decken beim schlafen, wird mir während ich Schlafe immer wärmer und ich wache genau dann auf wenn es zu spät ist. Mein vegetatives Nervensystem versucht damit umzugehen die Hitze loszuwerden und fängt an stark zu schwitzen, wodurch mein ganzes Bett durchschwitzt wird. Ebenffalls steigert es meinem Blutdrruck der für ganz schöne Kopfschmerzen sorgt.
Oder wenn das Fenster die ganze Nacht offen ist, ich dann aufwache und ein komplett durch gefrorener Eiszapfen bin. Mein Körper fühlt sich dann wirklich wie eingefroren an und das ist ganz und gar nicht angenehm.

Während meiner Schlafensphase muss ich meist einmal Kathetern. Es kommt darauf an wie viel und was ich zuvor getrunken und gegessen habe, wie viel Stunden zuvor ich Katheters habe und wie die Temperatur ist. Wenn man dies alles beachtet ist es möglich einzuschätzen bevor man am schlafen ist wann das nächste Mal Kathetert werden muss. Es wäre gut dies vorher richtig einzuschätzen denn sobald sich meine Blase zu schnell füllen sollte, fange ich an zu schwitzen bis mein ganzes Bett nass ist und ich dann mit extremen Kopfschmerzen durch den ansteigenden Blutdruck aufwache.